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Und zwar mit einem Syrer

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Aus dem Tagebuch einer deutschen Muslima (EPISODE 1)

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“Als ich noch eine ganz frische Muslima war, hatte ich noch keine Erfahrung, wie man sich in der Ummah verhält. Sehr naiv und voller Tatendrang war ich regelmäßig in der Moschee Freimann und wollte jede Menge lernen und neue Leute kennen lernen.

Die Frau, die bei meiner Shahada dabei war, heißt Maryam, und genau die suchte ich an jenem verhängnisvollen Freitag. „Salamaleikum. Hast du Maryam gesehen? Die hat geheiratet. Genau, einen Syrer. Du hast sie nicht gesehen? Ach, wenn du sie siehst, sag ihr, dass ich sie suche.“ Ich fragte noch ein gutes Dutzend anderer Leute, aber es schien, dass sie dieses Mal nicht in der Moschee war. Frustriert setzte ich mich auf die Stufen neben dem Eingang. „Hey Schwester! Kann ich mal ein Wörtchen mit dir reden? Was erzählst du eigentlich über mich. Dass ich geheiratet habe? Ich bin noch verlobt und zwar nicht mit einem Syrer. Die Leute sind stinksauer, weil ich sie nicht zu meiner Hochzeit eingeladen habe und mein Vater spricht nicht mehr mit mir, weil er denkt, ich habe was mit einem Syrer….“ Schluchzend verbarg die junge Frau ihr Gesicht. Ich starrte sie total entgeistert an. Die Frau kannte ich gar nicht. Aber ich konnte nichts klären, sie war schon verschwunden. Während ich noch dieses Erlebnis verarbeitete, tauchte die nächste junge Frau auf und schimpfte mich in Grund und Boden. „Ich habe mich eben erst scheiden lassen von diesem Vollidioten. Und nun behauptest du, ich hätte wieder geheiratet. Und dann noch einen Syrer. Das ist Wasser auf seinen Mühlen. Jetzt kann er sich überall aufspielen, was für eine triebhafte Frau ich bin. Kaum bin ich ihn los schon lande ich in den Armen eines anderen…eines Syrers.“ Nach einer kurzen, wütenden Verschnaufpause fluchte sie, “Der es hoffentlich besser macht als der alte Nichtsnutz!“ Mit den Worten trollte sie sich und ich staunte mit offenem Mund. „Mögen die keine Syrer?“ fragte ich ein kleines Mädchen neben mir, die nur mit den Schultern zuckte und weiter auf ihrem Zopf rumkaute.

Und zwar mit einem Syrer

Grade als ich aufstehen wollte, kam mir schon die nächste entgegen. Och nee, dachte ich mir, nicht schon wieder. „Also, erstens bin ich nicht verheiratet, nicht mit einem Syrer, nicht mit sonst irgendwem. Ich bin Single. Ich bleibe das auch. Männer sind mir alle viel zu kindisch. Ich studiere, werde Doktor und mache eine steile Karriere. Also mache meinen Eltern bitte keine falschen Hoffnungen. Die wären jetzt sogar schon mit einem Syrer zufrieden. Aber den Gefallen tu ich ihnen nicht. Nicht mit einem Syrer, nicht mit sonst irgendwem… „ So brummelte sie vor sich hin und ich zog total genervt meine Schuhe an und wollte gehen. Da kam wieder eine Frau auf mich zu. „Kannst Du…“ „NEIN KANN ICH NICHT!!!“ Eingeschüchtert fragte sie dann das kleine Mädchen neben mir „Wo ist denn der Waschraum?“ Das tat mir Leid. Ich entschuldigte mich und erklärte meine Erlebnisse von eben. „Ach, mach dir nichts draus. Das Mädel von eben heißt Maryam, wahrscheinlich heißen die anderen auch so. Die haben das wohl verwechselt. Sei vorsichtig, jedes Wort von dir kann wie Unkraut wuchern. Rede nicht so viel.“ „Ich suche doch nur Maryam.“ „Eben.“ Meinte sie selbstbewusst und verschwand Richtung Waschraum. Ich verstand gar nichts mehr. Wortlos packte ich meine Sachen und ging nach Hause.

Heute bin ich um einiges schlauer. Mittlerweile kenne ich zehn Maryams und es gibt mindestens noch mal so viele, die ich nicht kenne. Die verlobte Maryam ist jetzt verheiratet, der Vater ist zufrieden. Im übrigen kommt er aus Syrien. Die geschiedene Maryam ist noch Single und genießt das richtig, weswegen die anderen sie für unanständig halten, weil eine Frau doch sofort wieder heiraten muss, sie hat doch genügend Auswahl. Die eingefleischte Junggesellin Maryam ist nun glücklich verlobt und zwar mit einem Syrer. Die habe ich neulich getroffen. Sie erkannte mich sofort, konnte mich aber nicht zuordnen. Ich habe ihr nicht geholfen, sondern sagte ihr, dass ich auch nicht mehr weiß, woher ich sie kenne. Sie hat mich auf ihre Hochzeit eingeladen.”

Frau Schmidt


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